Natürliches Labeling – das Ende der Verpackung?

Natürliches Labeling – das Ende der Verpackung?


23.05.2021 · Nachhaltigkeit · von Jana

Was wäre, wenn es eine Möglichkeit gäbe, Obst & Gemüse zu etikettieren, ohne auf jegliches Verpackungsmaterial zurückgreifen zu müssen? Ein Labeling, das weder dem Lebensmittel, noch der Umwelt schadet? Zu gut, um wahr zu sein? Nein. Natürliches Labeling existiert tatsächlich und wir zeigen dir, was dahinter steckt.

 

Natürliches Labeling

Warum?

natürliches Labeling

Eigentlich hat Mutter Natur mithilfe der Schale schon dafür gesorgt, dass unser Obst und Gemüse mit einem natürlichen Schutzmantel umgeben ist. Wer sich jedoch beim regelmäßigen Einkauf zwischen Plastikverpackungen wiederfindet, fragt sich berechtigt: Was soll das eigentlich? Lebensmittel werden aus unterschiedlichen Gründen zusätzlich verpackt. Neben dem paradoxen Aspekt, dass die Umverpackung bei vielen Kunden ein Gefühl der Sicherheit und Frische symbolisiert, gibt es allerdings noch einen anderen. Verpackungen dienen oft dazu, Produkte mit einem Markenlogo oder Siegel zu versehen. Könnte man sich diese Aufkleber und die oft enthaltenen Lacke & Leime sparen, würde auch ein großer Teil des Kunststoffverbrauchs beseitigt werden.

 

 

Wer steckt dahinter?

natürliches Labeling

Das niederländische Bio-Handelsunternehmen Nature & More möchte gemeinsam mit der schwedischen Supermarktkette ICA Bio-Obst und -Gemüse dem Verpackungsdrama ein Ende setzen. Laut der Mutterfirma von Nature & More, Eosta, könnten pro Jahr durch die neuartige Labeling-Möglichkeit bei Avocados 750.000 Schlauchbeutel aus Kunststoff vermieden werden. Der bei der Produktion entstehende CO2-Austoß entspricht einer Autofahrt von 1,3 Mal um die Welt. Ein überwältigendes Sparpotenzial.

 

Wie funktioniert natürliches Labeling?

natürliches Labeling

Die Technik des natürlichen Labelings ist simpler, als man im ersten Moment meinen möchte. Mithilfe von gebündelten Lichtstrahlen werden die Pigmente in der äußersten Schicht der Schale entfernt. Die Farbpigmente verdampfen nur an jenen Punkten, an welchen der Laser eingesetzt wird und nur an der Oberfläche der Schale.

Dadurch, dass weder Hilfs- noch Kontraststoffe eingesetzt werden, hat die Behandlung keinen Einfluss auf den Geschmack oder die Haltbarkeit. Auch der gelabelte Teil kann verzehrt werden, da beim Lasern keine chemischen Verbindungen entstehen. Das bestätigt auch der unabhängige Bio-Zertifizierer Skal, welcher die Technik als unbedenklich eingestuft hat.

 

 

Welche Lebensmittel können gelabelt werden?

natürliches Labeling

Fast alle Obst- und Gemüsesorten eignen sich für das natürliche Branding. Avocados und Süßkartoffeln sollen den Anfang machen, alle anderen folgen. Die Ausnahme stellen Zitrusfrüchte und Granatäpfel dar. Ihre Schale besitzt die Fähigkeit, entfernte Pigmente einfach wieder herzustellen. Die Folge: Das Logo oder Siegel wird unkenntlich. Um dies zu verhindern, wären Hilfsstoffe nötig und das wäre wiederum nicht im Sinne des natürlichen Labelings. Gerade weil Bio-Zitrusfrüchte die herausragende Eigenschaft besitzen, dass ihre Schale unbehandelt ist und bedenkenlos verwendet werden kann.

Ein weiterer Vorteil würde auch darin bestehen, das Bio-Produkte lose und einzeln gekauft werden könnten. So könnte jeder genau so viel einsacken, wie er benötigt und der Lebensmittelverschwendung entgegen wirken. Passend zu dieser Thematik möchten wir dich auch gleich auf unseren Artikel “Verpackungsfrei einkaufen” hinweisen.

Für noch mehr Tipps zum Thema Nachhaltigkeit lohnt ein weiterer Blick in unser Magazin.



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