Von Zero zum Giro-Hero: Geldanlage – Ist Trading für Studenten empfehlenswert?

Von Zero zum Giro-Hero: Geldanlage – Ist Trading für Studenten empfehlenswert?


19.12.2016 · Finanzen · von Lukas

Studenten suchen seit der Einführung des Bachelor-Studienganges verstärkt nach wenig zeitraubenden Verdienstmöglichkeiten. Ein Master-Studium lässt im Grunde genügend Freiraum, um nebenbei zu jobben, doch die verschulte Bachelor-Ausbildung ist so gestrickt, dass eine Arbeit als Kellner kaum noch machbar ist. Studienkredite führen zu einer hohen Verschuldung, die Alternative kann Trading sein. Das kostet – geschickt betrieben – viel weniger Zeit als jede andere Tätigkeit für ein Nebeneinkommen. Drei Mitglieder des iamstudent-Teams wollen sich nicht umsonst durch ein BWL Studium gequält haben, ohne dass sie bei diesem Thema ihren Senf dazugeben. Deshalb beschäftigen wir uns in dieser Mini-Artikel-Serie “Von Zero zum Giro-Hero” mit Wertanlagen für Studis abseits von Bier und Pizza.

Worauf sollten Studenten beim Trading setzen?

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Die technischen Voraussetzungen wollen wir hier nur am Rande erwähnen: Natürlich ist ein Brokerkonto erforderlich, die jungen Trader müssen den Broker gut auswählen und sich dabei für eine oder mehrere Handelsvarianten entscheiden. Beispielsweise stehen CFD- oder Binärtrading zur Auswahl (keine Angst, am Ende des Artikels gibt es einen Glossar, falls dir nicht jedes Wort geläufig ist), wobei schon einige Broker beide Möglichkeiten über ein einziges Handelskonto integriert anbieten. Jede dieser Varianten bietet Chancen und auch bestimmte Risiken. Des weiteren ist eine gewisse Kapitaldecke erforderlich. Es ist theoretisch möglich, mit wenigen Hundert Euro Anfangskapital ein erfolgreicher Trader zu werden, allerdings sind diese Fälle selten. Dennoch können Studenten auch sehr niedrig kapitalisiert beginnen, sie sollten nur daran denken, dass sie das Konto voraussichtlich noch ein wenig aufstocken müssen.

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Zu empfehlen ist Studenten mit wenig Geld in jedem Fall der Derivatehandel. Die gehebelten Produkte generieren in kürzester Zeit deutliche Gewinne, wenn der Anleger die richtigen Entscheidungen trifft. Die Verluste lassen sich wie überall per Stopploss begrenzen. Es gibt Binärbroker, bei denen Trader schon mit einem Euro handeln können, auch viele CFD-Broker verlangen keine Mindesthandelssumme. CFDs und Binäre Optionen lassen sich auf Aktien, Rohstoffe, Indizes und Devisen handeln.

Im Markt der binären Optionen herrscht aktuell ein ziemliches durcheinander und es gibt viele regulatorische. Deshalb empfiehlt sich ein Blick auf das Vergleichsportal Binäre-Optionen.at, das stets eine aktuelle Auswahl an regulierten und sicheren Brokern aufzeigt. Einfacher ist es im normalen Handel, wo sich Flatex als guter und preisstabiler Broker seit Jahren einen Namen gemacht hat und für Einsteiger sehr zu empfehlen ist.

Nun stellt sich die entscheidende Frage: Sollen Studenten auf Daytrading setzen oder eher Positionstrading betreiben?

Vor- und Nachteile des Daytradings für Studenten

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Daytrading kann zu sehr schnellen, hohen Gewinnen führen. Es verlangt nicht die permanente Marktbeobachtung, wie es oft kommuniziert wird, doch sie ist von Vorteil. Es ergeben sich prinzipiell drei Szenarien:

  • Der Trader entdeckt ein Handelssignal, beispielsweise das Über- oder Unterschreiten eines früheren Tageshochs-/tiefs, und setzt ein Call- oder Put-Derivat per Kauf “at market”. Er steigt also zum gegenwärtigen Kurs ein und begrenzt seinen möglichen Verlust per Stopploss. Theoretisch kann der Trader nun die Dinge einfach laufenlassen und Stunden später nachschauen, wie sich der Kurs entwickelt hat, um gegebenenfalls seinen Stopp nachzuziehen. Doch wenn der Trader den Markt nicht beobachtet, sich anschließend der Kurs in die richtige Richtung bewegt, dann aber dreht und sogar den Stopploss (bislang noch im Verlust) erreicht, ärgert sich der Trader schwarz. Er wird den Markt voraussichtlich weiter beobachten – eine schlechte Lösung für Studenten mit straffem Vorlesungsplan.
  • Beim Szenario Nummer zwei setzt der Trader einen Kaufstopp an einen bestimmten Einstiegspunkt. Wenn der Broker die Möglichkeit schafft, koppelt der Trader den Kauf mit einer Stopploss-Order, müsste also theoretisch nicht den Markt beobachten. Doch wenn Kauf und Stopplossorder gegriffen haben, sind wir wieder beim Szenario Nummer eins. Es gäbe die Möglichkeit eines Trailing-Stopps, allerdings darf sich, damit dieser gut funktioniert, die Volatilität nicht wesentlich verändern.
  • Die dritte Variante besteht im gleichzeitigen Setzen von Kaufstopps in Call- und Put-Richtung. Die Derivate hedgen sich gegenseitig. Wenn die Stopps an charttechnisch sinnvolle Punkte gesetzt werden, besteht zwischen ihnen fast immer ein großer Abstand, der das Risiko erhöht. Für diesen Fall wählen Trader sehr kleine Positionen, doch damit lässt sich dann kaum noch etwas verdienen.

Daraus erschließt sich, dass beim Daytrading ohne permanente Marktbeobachtung zu große Risiken bestehen. Wir würden Studenten eher davon abraten.

Wie können Studenten mit Positionstrading Geld verdienen?

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Beim Positionstrading sollen Positionen Tage, Wochen und Monate laufen. Der Stopp befindet sich fast immer unter/über dem Vortageshoch/-tief des gewählten Basiswertes. Dadurch entsteht ein sehr weiter Abstand mit erhöhtem Risiko für die einzelne Position. Das lohnt sich nur, wenn der Basiswert aktuell (im Verlaufe des letzten Quartals oder Halbjahres) die Tendenz zu längeren Trends aufweist. Dann kann ein Risiko von 100 Euro zu einem Gewinn von 1.000 Euro führen, weil Derivate durchaus ihren Wert in wenigen Tagen oder Wochen verzehnfachen (und mehr).

Wichtig sind für diese Vorgehensweise mehrere Taktiken. Der Einstieg muss strikt nach Signallage erfolgen. Des Weiteren müssen die Anleger stark diversifizieren, also recht viele Werte wählen. Drittens dürfen sie ihre Stopps nur höchstens einmal täglich anfassen, und das auch nur, wenn sich der Trend fortgesetzt hat. Unter diesen Umständen und gegebenenfalls mit einem Aufstocken von Gewinnpositionen kann Positionstrading bei geringem Zeiteinsatz und ohne permanente Marktbeobachtung (einmal täglich einige Minuten genügen) sehr erfolgreich sein.

Weitere Informationen zum Positionstrading findest du beispielsweise unter be24.at. Du interessierst dich auch für das richtige Studentenkonto? Dann schau doch auch in unseren Studentenkonto Check rein!

Glossar

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CFD-Trading. Der Kurs eines CFDs (Contract for Difference oder Differenzkontrakt) leitet sich direkt vom jeweiligen Basiswert ab, beispielsweise einer Aktie oder einem Index. Damit erwirbt der Anleger keine Rechte an dem realen Vermögensgegenstand, sondern lediglich eine Forderung gegenüber einem Vertragspartner – also dem CFD-Broker. Beim Handel mit Differenzkontrakten muss eine Sicherheitsleistung (Margin) auf den zu Grunde liegende Basiswert hinterlegt werden. Da diese Margin nur einen kleinen Teil des tatsächlichen Werts des Basiswerts ausmacht, ergibt sich ein Hebeleffekt. Dieser Effekt sorgt dafür, dass eine Veränderung des Basiswertes eine deutliche stärkere Wirkung auf die Wertentwicklung eines CFDs hat und somit schnell hohe Gewinne, aber auch empfindliche Verluste generiert werden können.

Binärtrading. Beim Handel mit binären Optionen, welche sich von den einfachen Optionen ableiten, können nur zwei Szenarien eintreten: Entweder tritt ein zuvor definiertes Ereignis innerhalb einer bestimmten Laufzeit ein und der Käufer erhält einen bestimmten Betrag oder das Ereignis tritt nicht ein und die Option verfällt. Diese Ereignisse beziehen sich auf die Wertentwicklung eines bestimmten Basiswertes, wie Aktien, Indizes, Währungspaare etc. Es kann also auf steigende oder fallende Kurse spekuliert werden. Im Unterschied zu einer normalen Option wird bei einer binären Option kein Recht an dem Erwerb des Basiswertes verbrieft. Das heißt, der Trader kann nicht vor Ablauf einer definierten Frist entscheiden, ob er den Basiswert zu einem bestimmten Preis erwerben möchte. Es geht lediglich darum, ob die Kursentwicklung des Basiswertes innerhalb eines bestimmten Zeitraums den Erwartungen des Traders entsprechen oder nicht.

Stopp-Loss. Stopp-Loss beschreibt einen bestimmten Order-Typen, der dem Anleger helfen kann seine Verluste zu begrenzen oder Gewinne abzusichern. Mit diesem Tool, welches von fast allen Brokern angeboten wird, kann der Trader eine untere Grenze angeben, bei der sein Derivat automatisch verkauft wird, sobald der Kurs des Derivates diese Grenze erreicht oder unterschreitet.

Trailing-Stop. Dieser Ordertypus zieht immer einen bestimmten Kurs nach. Der Trailing Stop kann sowohl prozentual als auch in absoluten Zahlen definiert sein. Sie können beispielsweise eine Stop-Loss Order mit einem Trailing Stop von 2,50 Euro ausstatten. Bei jedem erreichten neuen Höchststand zieht der Trailing Stop immer so nach, dass der Verkauf eingeleitet würde, wenn der Kurs 2,50 Euro unter dem aktuellen Höchststand liegt.

Kauf-Stopp. Eine Kauf-Stopp-Order ist der Auftrag, ein Finanzinstrument zu kaufen, wenn der Kurs des Basiswertes einen bestimmten Wert erreicht.

Daytrading. Das Daytrading beschreibt einen Handel, bei dem Positionen am selben Tag eröffnet und geschlossen werden. Das heißt die Positionen werden nur über Stunden oder auch nur wenige Minuten oder Sekunden gehalten. Der Vorteil von Daytrading ist das Vermeiden von Kurslücken (Gaps), die entstehen können, wenn Werte über Nacht gehalten werden. Diese Lücken können zum Vor- oder Nachteil des Anlegers ausfallen.

Positiontrading. Das Positiontrading bezeichnet eine langfristige Anlagestrategie. Hier geht es darum Postionen über mehrere Wochen, Monate oder bis zu einem Jahr zu halten und somit in vollem Umfang von übergeordneten Trends zu profitieren.

Call-Derivat. Der Anleger entscheidet sich für ein Call-Derivat, wenn er davon ausgeht, dass der Kurs des zugrundelegenden Basiswertes steigt. Für einen Call-Optionsschein würde es bedeuten, dass der Trader das Recht erwirbt einen Basiswert für einen bestimmten Preis zu erwerben. Bei steigendem Preis des Basiswertes würde das bedeute, dass der Anleger das Recht hat den Basiswert für einen Preis unter dem aktuellen Wert zu kaufen

Put-Derivat. Bei der Wahl eines Put-Derivates geht der Anleger von einem fallenden Kurs des Basiswertes aus. Im Bezug auf einen Put-Optionsschein bedeutet dies, dass der Anleger das Recht erwirbt den Basiswert für einen bestimmten Preis zu verkaufen. Sinkt der Kurs des Basiswertes, hat der Trader die Möglichkeit seinen Basiswert über dem aktuellen Kurszu verkaufen und macht so einen Gewinn.

 

 



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